Seminar- und Abschlussarbeiten

Wie verfasst man eine wissenschaftliche Arbeit?

Für fast alle Studierende stellen die Seminar- und Abschlussarbeiten eine große Herausforderung dar. Schließlich ist es gar nicht so einfach, eine große Menge an Seiten mit Text zu füllen, der dann auch noch gut formuliert und schlüssig ist. Das Schreiben ist aber kein großes Problem, wenn man gut strukturiert an die Arbeit geht.

Wo fange ich am besten an?

Der Anfang ist bei einer Seminar- oder Bachelorarbeit meist das größte Problem. Das ist vor allem so, wenn man das erste Mal eine solche Arbeit schreibt? Womit lege ich denn am besten los? Optimal ist es natürlich, wenn man gleich eine Literaturliste vom Lehrstuhl dazu erhält. Diese ist natürlich nur für den Einstieg gedacht, aber meist werden hier schon die wichtigsten Ansätze vorgestellt. Am besten zieht man dann als nächstes das Literaturverzeichnis der Einstiegsliteratur heran, um weitere Quellen zu finden. Hat man keinerlei Einstiegsliteratur, würde ich empfehlen, das Thema zunächst zu googlen, um eine grobe Einordnung zu erhalten oder in gängigen Lehrbüchern darüber nachzulesen.

Recherche, Recherche, Recherche

Die wichtigste Zutat zu einer guten Arbeit ist eine gründliche und ausführliche Recherche. Diese sollte über eine oder mehrere Universitätsbibliotheken bzw. über die Digitale Bibliothek erfolgen. Wichtig ist es dabei, die gefundenen Quellen nach der Seriosität zu beurteilen. Wissenschaftliche Artikel sollten am besten „peer reviewed“ sein, d.h. sie wurden von anderen Forschern Korrektur gelesen und beurteilt. Meist muss man zudem nicht nur deutsche, sondern vor allem auch englische Quellen heranziehen.

Unbedingt sollte man auch die vom eigenen Prüfer veröffentlichte Literatur zum Thema heranziehen. Schließlich ist der Dozent oder die Dozentin das hauptsächliche Zielpublikum der Arbeit. So kann man sicherstellen, dass man beispielsweise keine komplett andere Definition zentraler Begriffe verwendet.

Sinnvoll ist es, bei der Recherche verschiedene Suchbegriffe und Kombinationen von Suchbegriffen auszuwählen und bei sehr vielen Treffern Einschränkungen (z. B. Erscheinungsjahr) vorzunehmen. Am besten notiert man sich, wonach man schon gesucht hat, um nicht ständig von vorne anfangen zu müssen.

Gliederung

Hat man recherchiert und die ersten Texte auch angelesen, kann man sich an die Gliederung machen. Diese sollte man nicht absolut starr sehen (schließlich kommen während dem Lesen und Schreiben immer noch ein paar neue Gedanken dazu). Eine gute Gliederung zu haben, ist aber eine wichtige Voraussetzung, um die gewonnenen Erkenntnisse geordnet zu Papier zu bringen.

Ganz grob besteht jede Gliederung aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die Einleitung sollte zum Thema hinführen, zum Beispiel indem anhand eines Zitats oder einer aktuellen Nachrichtenmeldung die Wichtigkeit des Themas erläutert wird. Den Schluss sollte immer ein Fazit und ein Ausblick auf weitere Forschungsfragen bilden. Der Hauptteil kann je nach Thema unterschiedlich eingeteilt werden. Bei meinen Arbeiten habe ich zunächst Begriffe und Theorien erläutert, dann empirische Ergebnisse vorgestellt und am Schluss beides kritisch betrachtet und eingeordnet. Hat man eine Gliederung, kann man diese meist mit seinem Betreuer besprechen und dann entsprechend anpassen.

Hat man recherchiert und eine Gliederung verfasst, geht es los mit dem Schreiben.

Literatur auswerten und Schreiben

Steht die (vorläufige) Gliederung, weiß man ungefähr, in welche Richtung man kommen will. Dann gilt es, die gefundene Literatur genauer zu lesen und auszuwerten. Hilfreich kann es auch sein, sich die jeweiligen Texte kurz zusammenzufassen, um später nicht den Überblick zu verlieren. Hat man sehr viel Literatur, kann es auch sinnvoll sein, eine Tabelle zu erstellen, in dem man die wichtigsten Methoden und Erkenntnisse festhält. Diese kann man im Anhang mit abgeben. So belegt man das eigene systematische Vorgehen. Ob man das Schreiben dann von vorne nach hinten durchzieht oder lieber mal hier und da etwas ergänzt, ist wohl Geschmackssache. Ich habe eher nach letzterer Methode gearbeitet.

Besonderes i-Tüpfelchen: Grafiken und Tabellen

Oftmals ist es gar nicht so einfach, komplexe Zusammenhänge im Fließtext auszudrücken. Tabellen und Grafiken sind eine große Hilfe für den späteren Leser (aber auch für einen selbst). So verliert man nicht den Überblick. Auch wenn man über eher geringe grafische Fähigkeiten verfügt, kann man mit Word (Smart Art) relativ einfach schöne und sinnvolle Grafiken entwerfen.

Wichtig: mehrfach durchlesen

Gerade bei Bachelor- und Masterarbeiten verliert man aufgrund der Textmenge leicht den Überblick. So wählt man immer wieder die gleichen Formulierungen oder wiederholt Aussagen, die man schon unter einem anderen Punkt gemacht hat. Ganz wichtig ist es deshalb, genug Zeit für das Korrekturlesen einzuplanen. Auch wenn man gerade eine Schreibblockade hat und nicht weiter weiß, empfiehlt es sich, einfach das Geschriebene nochmals von vorne durchzulesen. Meist ergeben sich dann von selbst Anknüpfungspunkte für weitere Ausführungen. Hilfreich ist es außerdem, das Ganze mindestens einmal auszudrucken, um es auch in Papierform vor sich zu haben. Ganz optimal ist es, wenn man den Text zusätzlich noch von jemandem anderen lesen lässt, da man leider selbst irgendwann „betriebsblind“ für Formulierungsfehler und Ähnliches wird.

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